Es gibt eine Traumzeit-Geschichte, die weit
zurückreicht. Sie erzählt von den Weisen oder Stammesheilenden von einst. Früher
vermochten sie in ihre besonderen Kristalle hineinzugehen. Sie sahen Bilder der
Vergangenheit, Bilder von Dingen, die gerade jetzt, weit weg geschehen, und
Bilder der Zukunft. Einige der Bilder der Zukunft erfüllten die Alten mit
Furcht. Sie sahen eine Zeit, in der die Farbe der schwarzen Menschen blasser und
blasser zu werden schien, wie die der Steine, bis überall in Australien nur noch
die weißen Gesichter von den Geistern der Toten zu sehen waren. Die Aborigines
verbinden weiße Haut mit Toten, da wir alle nach dem Tod zu weißen Skeletten
werden. Als zum ersten Mal Weiße nach Australien kamen, vermeinten die
Schwarzen, Geister von toten Menschen zu sehen, die in ihr altes Land
zurückkehren, und hießen sie willkommen. Das Traumzeit-Gesetz besagt, daß die
Lebenden Zeremonien abhalten und den Geistern der Toten helfen müssen; den Weg
in den Himmel zu finden, wo die toten Geister leben. Die Zeremonien brachten die
weißgesichtigen Menschen nicht ins Reich des Todes; vielmehr haben die Weißen
das Reich des Todes auf die Erde gebracht.
Auszug aus dem Buch von Robert Lawlor "Voices of the First Day"
(1991; deutsch: "Am Anfang war der Traum) |