letzte Aktualisierung: 16. Mai 2004

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Aborigines Mythen Schöpfungsmythen
Schöpfungsmythen:
Wie Mutter Sonne die Welt zum Leben erweckte
Einst lagen Finsternis und Stille über der Erde, und nichts regte sich auf ihrer öden Oberfläche. In einer tiefen Höhle unter der Nullarbor-Ebene schlief eine wunderschöne Frau, die Sonne. Der mächtige All-Vater weckte sie sanft und gebot ihr, aus ihrer Höhle zu steigen und die Welt zum Leben zu erwecken. Mutter Sonne schlug ihre Augen auf, und die Finsternis verschwand, als ihr strahlender Blick über die Erde glitt. Sie holte tief Atem, und die Luft veränderte sich und erzitterte, und ein milder Wind wehte über das Land. Mutter Sonne begab sich auf eine lange Wanderung von Ost nach West und von Nord nach Süd. Sie wanderte über das öde Land, und überall, wo ihre sanften Strahlen die Erde berührten, kamen Gräser, Büsche und Bäume zum Vorschein, bis das nackte Land mit einem Pflanzenkleid bedeckt war. In den dunklen Erdlöchern und Erdhöhlen fand Mutter Sonne Lebewesen, die wie sie selbst dort seit undenklicher Zeit in tiefem Schlaf gelegen hatten. Sie weckte die Insekten und sandte sie in die Gräser und in die Bäume und Büsche. Dann weckte sie die Schlangen und Eidechsen und alle anderen Reptilien, und sie krochen aus ihren Erdlöchern und belebten die Erde, In der Spur der Schlangen bildeten sich Wasser. läute, in deren Wasser sich die Fische und die anderen Wasserlebewesen verbreiteten. Dann rief die Sonne die übrigen Tiere ins Leben, und sie verteilten sich über die Erde und bevölkerten sie. Dann sprach Mutter Sonne zu ihnen und erklärte, dass sich die Zeiten des Jahres von kalt in heiß und vor feucht in trocken verändern würden und schuf so die Jahreszeiten.

Dann wanderte sie den Himmel entlang weit hinüber in den Westen, der Himmel färbte sich rot und die Sonne verschwand aus der Sicht der Tiere. Als sich die Finsternis wieder über die Erde legte verbreiteten sich Furcht und Schrecken unter aller Lebewesen, und sie versammelten sich und kauerten eng aneinander in ihrer großen Angst. Doch dann färbte sich der Himmel rot, und die Sonne stieg im Osten wieder in den Himmel. Und von nun an schenkte die Sonne täglich den Lebewesen auf der Erde eine Zeit des Lichtes, in der sie ihrer Angelegenheiten nachgehen konnten, und eine Zeit der Dunkelheit, in der sie sich von der Anstrengungen des hellen Tages erholen und ruhen konnten.

 
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online seit 3. August 2000