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       Fernão de Magalhães, deutsch 
      Magellan, (um 1480 bis 1521), portugiesischer Seefahrer und Entdecker,  
      führte die erste europäische Weltumsegelung durch, deren Abschluss er 
      allerdings nicht erlebte. 
       
       Magalhães 
      wurde in Sabrosa (Portugal) als Sohn einer adeligen portugiesischen 
      Familie geboren und verbrachte seine spätere Kindheit als Hofpage. 1506 
      reiste er nach Ostindien, wo er an mehreren Militär- und 
      Forschungsexpeditionen auf der Malaccahalbinsel und den Molukken teilnahm. 
      Nachdem er 1510 zum Hauptmann befördert worden war, kehrte er 1512 nach 
      Portugal zurück und wurde 1513 in Marokko stationiert. 
       
      Nachdem der portugiesische König Emanuel den Plan von Magalhães nicht 
      unterstützen wollte, eine Westroute zu den Molukken zu suchen, legte 
      dieser die portugiesische Staatsbürgerschaft ab. Er bot 1517 seine Dienste 
      dem spanischen König Karl I. an, der ihm die Erlaubnis für die geplante 
      Expedition zusicherte. Von der Reise versprach sich Spanien großen 
      Reichtum, da die Ostroute zu den wegen ihrer Gewürzvorkommen begehrten 
      Molukken damals von den Portugiesen beherrscht wurde. 
       
      Am 20. September 1519 
      segelte Magalhães von Sanlúcar de Barrameda (Spanien) aus mit fünf 
      Schiffen und über 240 Mann Besatzung los und gelangte im November nach 
      Südamerika. Im Februar 1520 erforschte er die Flussmündung des Río de la 
      Plata (heute Argentinien bzw. Uruguay), und am 31. März 1520 erreichte 
      seine Expedition den Hafen San Julián, wo sie fast sechs Monate 
      verbrachte. Infolge der strengen Lebensmittelrationierung meuterten 
      Offiziere und Mannschaften. Magalhães konnte den Aufstand niederschlagen, 
      ließ zwei Anführer vierteilen und einen im Dschungel aussetzen. 
      Anschließend segelte Magalhães durch die zwischen der Südspitze 
      Südamerikas und Feuerland verlaufende Meeresstraße  die ihm zu Ehren 
      später als Magellanstraße bezeichnet wurde  in Richtung Pazifischer 
      Ozean. Nach 38 Tagen und einer Strecke von 530 Kilometern gelangten seine 
      nunmehr drei Schiffe am 28. November 1520 in das westlich gelegene Meer, 
      das Magalhães aufgrund der dort herrschenden Windstille Pazifischer Ozean 
      (von lateinisch pax: Friede) nannte. Er erreichte am 6. März 1521 
      die Marianen (damals Ladronen) und entdeckte zehn Tage später die 
      Philippinen, auf deren Insel Cebu er am 7. April landete. Dort schloss er 
      ein Bündnis mit dem Inselherrscher und vereinbarte, ihm bei einem Angriff 
      auf die Bevölkerung der Nachbarinsel Mactan zu helfen. Am 16. März 
      gelangte Magalhães auf die besagte Insel, wo er am 27. April bei einem 
      Kampf mit den Inselbewohnern getötet wurde. 
       
      Nach seinem Tod verbrannte 
      eines seiner Schiffe, doch die beiden anderen erreichten am 6. November 
      1521 schließlich die Molukken. Nur die Victoria, die von dem 
      spanischen Seefahrer Juan Sebastián Elcano befehligt wurde, beendete die 
      geplante Weltumsegelung; ihre Mannschaft umrundete Afrika auf dem Weg über 
      das Kap der Guten Hoffnung. Am 6. September 1522 erreichten 18 
      Ueberlebende Sevilla. Obwohl Magalhães die Vollendung seiner Reise nicht 
      erlebte, hatte er ebenfalls die Welt umrundet, allerdings auf zwei 
      Etappen, denn er überschritt bei dieser Reise den östlichsten Punkt, den 
      er auf seinen früheren Fahrten erreicht hatte. Durch seine Expedition war 
      die Kugelgestalt der Erde nun endgültig bewiesen. Ferner erkannte man, 
      dass Christoph Kolumbus nicht einen Seeweg nach Asien, sondern einen 
      eigenen Kontinent entdeckt" hatte. 
       
        
       
      Allein die Ladung mit Gewürzen, die die Victoria mit zurück nach 
      Spanien brachte, deckte die Kosten der Expedition. Die Reise durch die 
      Magellanstraße war jedoch zu lang und schwierig, um als Handelsroute von 
      Europa zu den Molukken in Frage zu kommen, weshalb Spanien seine dortigen 
      Gebietsansprüche an Portugal verkaufte. Dennoch wurde dadurch der 
      Grundstein für den Handel im Pazifik zwischen der Neuen Welt und Ostasien 
      gelegt. Obwohl Spanien die Bedeutung der Philippinen nicht gleich 
      erkannte, stieg Manila noch vor dem Ende des 15. Jahrhunderts zum größten 
      spanischen Handelszentrum im Osten auf.  |