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            Mit einer durchschnittlichen Kopf-Rurnpflänge 
            von 25 cm, und einem Gewicht von rund 700 g ist der 
            Graukopf-Flughund das grösste Fledertier Australiens. Einzelne 
            Exemplare dieser Art werden sogar über 1 kg schwer. Von den 58 
            australischen Fledertieren gehören 8 zur Familie der Flughunde. Der 
            grosse Rest gehört zur Unterordnung der Fledermäuse, welche sich 
            hauptsächlich von Insekten ernähren. Die Fledertiere gehören, 
            gemessen an der Anzahl ihrer Arten, zu den erfolgreichsten 
            Säugetieren. Nach den Nagern mit 40% bilden sie die zweitgrösste 
            Ordnung mit einem Anteil von 20%. Flughunde haben einen fuchs- oder 
            hundeähnlichen Kopf mit grossen Augen, welche ihnen bei Dunkelheit 
            beste Sehkraft verleihen. Sie besitzen irn Gegensatz zu den 
            Fledermäusen kein Echolotsystem. 
             
            Flughunde sind vorwiegend in 
            tropischen Wäldern anzutreffen, denn hier wächst ihre Hauptnahrung - sukkulente Früchte - während des ganzen Jahres. Grosse 
            Flughundekolonien findet man vor allem an geschützten, abgelegenen 
            Orten wie z.B. in Mangrovenwäldem, in Sümpfen, auf Inseln und in 
            Regenwäldem. Wo die Vegetarier bis in den kühlen Süden verbreitet 
            sind, werden sie wegen des jahreszeitlichen Vegetationswechsels 
            gezwungen, beträchtliche Wanderungen zu unternehmen, um genügend 
            Nahrung zu finden. 
             
            Flughunde sind 
            nachtaktiv. Während des Tages hängen sie sich zum Schlafen kopfüber 
            in einen Baum. Dies tun sie je nach Art einzeln, in Gruppen oder in 
            riesigen Kolonien bis zu 100'000 Tieren, wo sich dann nicht selten 
            noch mehrere Arten vermischen. Die riesigen Schlafgemeinschaften 
            lösen sich nach Einbruch der Dunkelheit auf, so dass in einem 
            Futterbaum, in der Regel nicht mehr als 10 Tiere anzutreffen sind. 
            In dichter Vegetation benutzen Flughunde gerne Waldwege, um zu ihren 
            Futterplätzen zu gelangen. Sie fliegen dabei oft sehr tief. 
             
           Beim Ruhen und 
            Schlafen wickeln Flughunde ihre Flughäute wie eine zweite Haut um 
            ihren Körper. Als einzige Säugetiere können Fledertiere aktiv 
            fliegen. Viel leichter als bei den Vögeln lässt sich bei ihnen die 
            Umwandlung der Vorderbeine in Flügel erkennen. Bei ausgespannten 
            Flügeln, sind deutlich Hinterarm, Vorderarm und die Hand mit den 
            fünf stark verlängerten Fingern auszumachen. 
             
            Flughunde ernähren 
            sich je nach Art von saftigen Früchten, Baumblüten und Nektar. Die 
            Früchte werden nicht ganz gefressen, sondern nur zerquetscht, um den 
            Fruchtsaft trinken zu können, die zurückbleibenden Fasern werden 
            wieder ausgespuckt. Weil sie nur Säfte zu sich nehmen, benötigen sie 
            nicht ein solch kompliziertes Verdauungssystem, wie alle anderen 
            Pflanzenfresser, welche auch die schwerer verdaulichen 
            Pflanzenfasern umsetzen müssen. Die zwei Flughundearten, welche sich 
            auf Nektar spezialisiert haben, sind sehr klein (5-6 cm) und wiegen 
            rund 15 g. Wären sie grösser, könnten sie sich nicht an den Blüten 
            festhalten. Flughunde besitzen im Gegensatz zu den Fledermäusen 
            nicht nur am grossen, gut ausgebildeten Daumen eine Kralle, sondern 
            auch am Zeigefinger. Dies erleichtert ihnen das Klettern zusätzlich. 
            Um ihre Futterbäume zu erreichen, fliegen einige Flughundearten, 
            welche stationäre Schlafplätze besitzen, bis zu 50 km. Am Morgen 
            muss die gleiche Strecke wieder zurück geflogen werden. 
             
            Flughunde müssen 
            sich vor grossen Greifvögeln, Pythons und Waranen in acht nehmen. 
            Auch Krokodile zählen zu ihren Feinden, weit verschiedene Arten im 
            Flug Wasser aus Flüssen trinken. Eine Art nimmt auf diese Weise 
            sogar Meerwasser zu sich. 
             
            Nach einer Tragzeit 
            von 3 bis 5 Monaten (je nach Art) gebären Flughunde in der Regel ein 
            einziges Junges. Die Neugeborenen klammern sich mit ihren Krallen an 
            Mutters Pelz und heften sich an eine Zitze. So werden sie 
            mitgetragen bis ihre Grösse dies nicht mehr erlaubt. Danach bleiben 
            sie am Schlafplatz zurück, während die Mutter auf Futtersuche geht. 
            Entwöhnt werden die grösseren Arten im Alter von 4 bis 5 Monaten. 
            Ein Flughundeleben kann bis 30 Jahre dauern.  |