Aktualisierung: 3. Februar 2005

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Dezember 2003 / vom Süden nach Tasmanien

Habt ihr alle die ungesunden Festtage gut ueberstanden? Wir haben den Jahreswechsel in Hobart, Tasmanien gefeiert und in den Cradle Mountains ein paar Tage vorher kam sogar bei uns Weihnachtsstimmung auf, so kalt war es.

Aber der Reihe nach. Nachdem wir im Kinchega Park ja fast im Morast steckengeblieben sind, haben wir ein paar Tage spaeter nochmals einen Trip zu einem Outback Nationalpark gemacht, dem Mungo. Dort konnten wir wenigstens die Hauptsehenswuerdigkeit, die Wall of China, anschauen. Der Rest des Parkes war aber auch geschlossen wegen ueberfluteten Strassen. Trotzdem durfte man auf dem Camping kein Feuer machen wegen Trockenheit. Da soll mal einer die Australier verstehen. Nun ja, so ist also unser Outbacktuerli buchstaeblich ein wenig ins Wasser gefallen. Also fuhren wir nach Adelaide, wo uns das schoenste Wetter erwartete. Teilweise war's uns fast wieder zu heiss. Nach der Stadt zog es uns dann mal wieder ein wenig an die Nationalparks an der Kueste. Davor machten wir noch einen kulinarischen Abstecher nach Hahndorf. Dieses kleine Staedtchen ist voellig in deutscher Hand und so hoert man dort in dem alten, historischen Pub nicht etwa Country oder Hitparadenmusik sondern deutsche Volksmusik. Und auf dem Speiseplan findet man Weisswuerste, Schweinshaxe, Sauerkraut etc. Logisch, dass wir mal wieder so richtig deftige deutsche Kost genossen.

Danach wardann wirklich wieder Natur angesagt und wir fuhren in die Parks suedlich von Adelaide, wo wir endlich mal wieder ein einsames Beachcamp genossen. Von der Kueste wieder in die Huegel, ging's in den Mount Eccles Nationalpark, wo wir unsere ersten Koalas dieser Reise sahen. Diese "Baerchen"sind wirklich allerliebst. Einer hat uns am Morgen von seinem Baum aus sogar beim Fruehstueck zugeschaut. Und dann war schon wieder eine Stadt auf dem Programm. Melbourne, fuer mich die muehsamste Stadt, auf jeden Fall was das Autofahren angeht. Hier machten wir aber nur einen Zwischenhalt auf dem Weg nach Canberra.

Die Hauptstadt von Australien hat eigentlich nicht sehr viel zu bieten ausser ein paar Regierungsgebaeuden, ein paar schoenen Parkanlagen und einer netten, kleinen Innenstadt. Und natuerlich der Hauptgrund fuer unsere Fahrt dorthin...das groesste australische Heavy Metal Festival. Obschon, das Wort gross ist hier mit Vorsicht zu geniessen, den mehr als 3000 Leute waren nicht dort. Es war eher klein und gemuetlich verglichen mit europaeischen Festivals (ok, ich weiss, dass fuer viele von euch die Worte Heavy Metal und gemuetlich nicht zusammenpassen). Da auch Loetti mit den sanften Klaengen nicht viel anfangen konnte, verbrachten wir diesen Tag und Abend getrennt. Sie hielt die Stellung auf dem Campingplatz.

Nachdem ich mich am naechsten Tag erholt habe, fuhren wir zurueck nach Melbourne, wo wir uns seelisch auf die Ueberfahrt nach Tasmanien vorbereiteten. Wir haben ja schon allerhand Horrorgeschichten gehoert, von wegen megarauer See und dass es selbst erfahrenen Seefahrern schon schlecht wurde bei der 10 stuendigen Ueberfahrt. Nun, der Wettergott meinte es gut mit uns, das Meer war ziemlich ruhig und wir konnten die Ueberfahrt auf der Sonnenterrasse der Faehre gut geniessen.

In Tasmanien erlebten wir dann Australien von einer ganz anderen Seite. Wir kamen uns vor wie daheim im Emmental. Waelder, gruene, huegelige Wiesen mit grasenden Kuehen und Pferden. Obschon, die Flora und Fauna ist schon noch ein klein wenig anders als in der Schweiz. So fuhren wir zum Cradle Mountain Nationalpark wo uns das kalte Klima erstaunte. Am Abend sank das Termometer unter 10 Grad und auf dem Bergspitzen sah man noch vereinzelte Schneefelder. Wir kamen also richtig in Weihnachtsstimmung. Zum Glueck gab's auf dem Camping eine grosse, geschlossene Campkitchen mit einem herrlichen Cheminee.

Es war dann auch schoen, nach Einbruch der Dunkelheit ueber den Camping zu spazieren, denn dort erwachte die Tierwelt zum Leben. Immer wieder huschte ein Wombat, ein tasmanischer Teufel oder ein Pademelon (eine Art kleines Kanguruh) ueber den Weg. Die Strasse nach Hobart durch diese Huegellandschaft war dann auch fuer unseren Troopy eine Anstrengung, denn solche Pass-Strassen musste er bisher nicht bewaeltigen. In Hobart gab's dann mal wieder ein Klimaschock. Der heisseste Tag seit einem Jahr, 36 Grad. Hobart gefaellt uns super gut. Die Stadt ist sehr uebersichtlich und hat einen sehr schoenen Hafen mit vielen Beizli und Pubs. Und so konnten wir auch das neue Jahr so richtig gut feiern. Auf unserer letzten Reise waren wir ja damals in Brisbane und kamen praktisch nirgends rein, da man ueberall lange Hosen und geschlossene Schuhe (Turnschuhe galten aber nicht) tragen musste.

Ganz anders hier. Am Hafen stand ein Festzelt, Bands spielten und man konnte problemlos mit seinem Drink umherspazieren, etwas das in Australien sonst nicht ueblich ist. Um Mitternacht gab's dann noch ein schoenes Feuerwerk und so schlossen wir dieses Jahr sehr zufrieden ab.

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