Nach dem Morgenessen wird im
Smithfield Shopping Center ein Grosseinkauf gemacht. Im Bottle-Shop
stellt sich für Brett und mich fast eine Religionsfrage: Stubbies oder
Cans? Für den Aussie kommen natürlich nur Stubbies in Frage ich
bevorzuge Büchsen, da sich diese leichter entsorgen lassen. Wenigstens
bei der Marke sind wir uns ohne Diskussion einige: VBs! Das Problem ist
natürlich rasch gelöst je ein Karton.
Hinter einem Lastwagen schleichen wir hinauf nach Kuranda. Ueber Mareeba
gehts auf der Burke Dev. Road bis Dimbulah. Der Track führt nun über 50
Kilometer bis zur Mt Mulligan Station. Diese liegt in den früheren "Hodgkinson
River Goldfields". Unweit der Station stösst man auf die Ruinen einer
Goldmine. Bei einer Explosion Anfangs des 20. Jahrhunderts sind hier
über zwei Dutzend Minenarbeiter ums Leben gekommen. Ein grosser
Schornstein ist noch heute zu sehen. Ueber die Kondaparinga Station
wollen wir an den Mitchell River weiterfahren. Diese Station wird von
Aborigines geführt und für den Track ist vorher eine Genehmigung
einzuholen. Brett und ich wollen trotzdem weiterfahren. Die Frauen
weigern sich aber strikte, und wie das meistens so ist im Leben, setzten
sie sich natürlich durch.
Somit kehren wir um und schlagen das Lager an
einem herrlichen See in der Nähe der Station auf. Hier ist ein
halbzahmer Dingo zu Hause, der uns den ganzen Nachmittag über
Gesellschaft leistet. Er versteht sich sogar einigermassen mit Lucho,
dem Hund von Chrige. Brett und ich versuchen uns noch beim fischen,
haben aber kein Glück.
Am nächsten Tag sprechen wir die Frauen nochmals
wegen der direkten Weiterfahrt über das Aborigines-Gebiet an. Diese
lassen sich aber gar nicht auf eine Diskussion ein und so fahren wir
über Mareeba, Mt Molloy und Mt Carbine an den Mitchell River. Wir campen
an einer Sandbank direkt am Fluss. Für das Campfire fahren Brett und ich
nochmals zurück und zerlegen mit der Axt einen trockenen Baum, der wohl
während der Wet ausgerissen wurde. Beim fischen haben wir erneut kein
Glück und den Damper den ich mache frisst nicht einmal Lucho. Trotzdem
geniessen wir einen herrlichen Nachmittag und baden im eiskalten Wasser.
Nach dem zweiten Bier wird Brett bereits übermütig und behauptet, dass
ein Greenhorn wie ich wohl kaum wieder aus dieser Sandbank rausfahren
kann. Ich kann diesen Aussie-Bloke natürlich gar nicht ernst nehmen und
so foppen wir uns noch eine Weile hin und her. Er erzählt mir von seinen
Abenteuern auf der Wildschwein- und Büffeljagd und nach einem Karton VB
habe auch ich die Eigernordwand quasi im Alleingang bezwungen ...
Am nächsten Morgen lassen wir uns unseren
Brummschädel natürlich überhaupt nicht ansehen und bereiten Speck und
Eier auf dem Feuer. Brett und Chrige fahren zurück nach Cairns Sabine
und ich wollen weiter zu den früheren Goldfeldern am Palmer River.